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Wie funktioniert das eigentlich … mit den Kaulquappen?

| 27. September 2015

Welcher Nicht-Mediziner weiß schon wirklich, wie ein Samenerguss vonstatten geht? So als Nicht-Mediziner und Frau weiß ich es jedenfalls nicht. Ich weiß nur, DASS er stattfindet und dass er mehrere Millionen Kaulquappen nach draußen befördert. Aber was passiert da eigentlich genau? Und wie viel Prozent vom Samenerguss sind tatsächlich Kaulquappen?

Der medizinische Begriff für den Samenerguss, Ejakulation, bezeichnet die Funktion: Lateinisch eiaculari, auswerfen, herausschleudern. Ansonsten: Ein Physiologischer Vorgang des stoßweisen Herausschleuderns von Sperma aus der Harnröhre. Eine unwillkürliche Reflexkette. Quelle: Wikipedia. Naja, so viel wusste ich vorher auch schon.

Einmaleins

Damit das klappt, sind eine Menge Muskeln im Einsatz, die der Samenleiter, der Samenblase, des Schwellkörpers und des Beckenbodens. Unterschieden wird hier zwischen Emission und Expulsion. Klingt schon fast nach Sport.

Zuerst befördern die Muskeln aus Nebenhodenschwanz, Samenleiter und Geschlechtsdrüsen die Spermien zur Harnröhre, wobei sie mit einem Drüsensekret vermengt werden (Emission). Der weitere Druckanstieg in Prostata und Harnröhre bewirkt die Kontraktionen Beckenbodenmuskulatur und damit den Ausstoß des Spermas (Expulsion). Damit bei alledem kein Sperma zurückfließen kann und versehentlich Kaulquappen in die Harnblase schwimmen, verschließt deren Muskulatur die Türen.

Klar so weit?

Irrtümer

Die meisten Männer (und sicherlich auch die meisten Frauen) gehen davon aus, dass Orgasmus und Samenerguss und Ejakulation alles das gleiche ist. Aber: Weit gefehlt. Ist es nicht.

So gibt es die Ejakulation ohne Spermien, zum Beispiel nach einer Vasektomie. Im ausgestoßenen Sekret schwimmen dann einfach keine Kaulquappen, alles andere ist aber normal.

Es gibt die Ejakulation ohne furchtbare Spermien, beispielsweise bei Jungen am Beginn der Pubertät. Ihre Körper produzieren dann zwar Kaulquappen, die sind aber noch nicht fertig.

Es gibt den Orgasmus ohne Samenerguss. Die Injakulation bezeichnet die bewusste Unterdrückung der Ejakulation und ist Teil einer daoistischen Sexualpraktik. Medizinisch fraglich. Eine andere Variante ist die Anejakulation, Ursachen krankheitsbedingt: Verstopfung des Samenwege, fehlende Samenflüssigkeit, Störung der Prostata.

Fehler im System

Wie jedes System, ist auch das der männlichen Geschlechtsorgane nicht immer ganz ohne Störungen. Sie sind erstaunlich zahlreich und reichen vom vorzeitigen Erguss über die Ejakulation nach innen in Richtung Harnblase, das unkontrollierte Abfließen von Samenflüssigkeit. Auch Medikamente können den Samenerguss beeinflussen.

Außerdem fühlen sich manche Männer im Anschluss tatsächlich krank, leiden unter erhöhter Körpertemperatur, Schwitzen oder Schüttelfrost, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und Erschöpfung. Bis zu sieben Tage kann dieses sehr seltene Postorgasmic illness Syndrom anhalten.

Und die Kaulquappen?

Wie viele Kaulquappen am Ende in einem Samenerguss stecken, ist schwer zu sagen. Die Anzahl variiert auch mit der Häufigkeit der Samenergüsse. Pro Milliliter sind es zwischen 20 und 40 Millionen Spermien. Wer lange spart, hat mehr. Wer freigiebiger ist, hat pro Schuss weniger, weil sich einfach weniger Samenflüssigkeit anstaut.

 

Bild: www.wissen-wiki.de

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