Das Bimek SLV ist ein kleines Ventil, das als Zwischenstück in die Samenleiter implantiert wird und den Zufluss der Spermien regulieren kann. Das Funktionsprinzip des SLV sieht vor, dass in geschlossenem Zustand des Ventils beim Samenerguss keine Spermien ausgeschieden werden, sondern nur Flüssigkeit. Konsequenz dieser Funktion: Der Mann ist steril. Mit dem SLV soll der Mann also seine Zeugungsfähigkeit in eigener Entscheidung regulieren können. Nach dem Einsetzen des Ventils soll er nur noch fruchtbar sein, wenn das Ventil geöffnet ist.
Das Ventil, das als Zwischenstück in den Samenleiter implantiert wird, besitzt einen Wippschalter. Mit den Fingern ertastet man das Ventil und die Stellung des Schalters im Hodensack. Die Schaltrichtung ist logisch. Zum Öffnen drückt man den Schalter in Richtung Oberkörper, also in die Richtung, in der auch die Spermien fließen sollen. Dadurch wird die oberkörperseitige Fläche des Schalters im Ventilkörper versenkt. Gleichzeitig muss ein Sicherungsstift an der Unterseite des Ventils gedrückt werden.
Zum Schließen des Ventils drückt man den Wippschalter in Richtung Hoden, sodass die hodenseitige Fläche im Ventil versenkt ist. Dies geht ohne das Eindrücken des Sicherungsstiftes. Logischerweise müssen beide Ventile denselben Schaltzustand haben.
Davon ist nicht auszugehen, sondern ganz im Gegenteil. Mit dem guten Gefühl, die Verhütung als Mann vollständig übernehmen zu können, hat auch der Verhütungsstress ein Ende. Das erhöht auch die Libido der Frau.
Ja, denn letztlich ist das Ergebnis des funktionstüchtigen SLV identisch mit dem einer Vasektomie. Nebenwirkungen sind so gut wie unbekannt. Denn der nun fehlende Volumenanteil der Spermien im Samenerguss beträgt nur circa fünf Prozent des gesamten Ejakulats. Auch alle anderen Eigenschaften des Ejakulats bleiben erhalten. Ohne Mikroskop kann kein Unterschied festgestellt werden.
Ja. Auch mit dem SLV haben Sie einen ganz normalen Orgasmus wie vorher.
Das SLV schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten, sondern soll lediglich eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden. Zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten müssen Sie weiterhin unbedingt ein Kondom benutzen.
Ja. Am besten geht es, wenn der Hodensack weich und ausgedehnt ist, zum Beispiel während oder unmittelbar nach einem warmen Vollbad.
Sorgen Sie dafür, dass der Hodensack einen weichen und ausgedehnten Zustand hat. Bei Problemen kann sonst der Urologe oder eine Person des Vertrauens helfen.
Wie bei bestehenden Verhütungsmitteln kann sich eine Haftung nur auf das Produkt selbst erstrecken. Vergisst eine Frau die Pille und wird schwanger, kann Sie die Pharmafirma nicht haftbar machen. Wird das Kondom durch falsche Anwendung undicht, kann man den Kondomhersteller nicht haftbar machen. Ebenso kann der Verwender des Bimek SLV durch Fehlbedienung oder wegen nicht erfolgter Kontrolle der gewünschten Zeugungsunfähigkeit mittels Spermiogramm die geplante Wirkung des Ventils sabotieren, den Hersteller aber nicht haftbar machen.
Die aus dem Ventil austretenden Spermien werden von der Immunabwehr als Fremdkörper erkannt und es kann sich ein Spermagranulom, ein knotenartiges Körnchen, bilden, welches aber fortwährend mittels der Phagozytose, der Fress-Tätigkeit bestimmter Blutzellen wieder abgebaut wird. Davon merkt man(n) nichts.
Das Lösen und das Verbinden des SLV mit dem Samenleiter sind nur mit Spezialwerkzeug innerhalb einer Operation möglich. Der stark muskuläre Samenleiter wird dabei mit Mikronadeln mehrfach tangential durchstochen, das SLV reißfest verankert. Diese Anbindung ist besonders schonend, denn bis auf die Durchtrennung des Samenleiters erfolgt keine Abbindung oder sonstige Behandlung, damit dieser vollständig funktionstüchtig bleibt.
Das SLV verfügt über eine Sicherung, die ein unbeabsichtigtes Öffnen unmöglich macht.
Das SLV ist wie die Hoden im Hodensack frei beweglich und kann genauso Gewalteinwirkungen mehr oder weniger ausweichen. Die Ventilkörperkanten sind soweit möglich abgerundet, um eine Verletzung des umliegenden Gewebes zu vermeiden.
Da das SLV aus leichtem und bewährtem Implantat‐Materialien besteht, ist der Tragekomfort zumeist höher als bei einem Intim‐Piercing aus Metall, zumal das SLV vollständig unter der Haut liegt. Jedes SLV ist außerdem im Hodensack wie die Hoden in einem gewissen Rahmen frei beweglich und dreht sich mit der flachen Seite immer zum geringsten Widerstand. Es sucht sich dort seinen Freiraum wie ein Bonbon in der Hosentasche. Es ist praktisch nicht zu spüren sein.
Nein. Mit einem SLV werden Sie nicht mehr an Verhütung denken müssen und können ruhig und gelassen den angenehmeren Teil genießen.
Nichts. In dem Konzept des Samenleiterventils ist eine wie auch immer geartete Wartung des Ventils nicht vorgesehen weil nicht notwendig. Solange der Mann zeugungsunfähig bleiben möchte, bleiben die beiden Samenleiterventile geschlossen. Erst wenn er wieder zeugungsfähig werden will, öffnet er beide SLV und lässt sie bis zum Erreichen der Schwangerschaft in dieser Schalterstellung. Danach werden sie wieder geschlossen und die Zeugungsunfähigkeit tritt nach einem gewissen Zeitraum ein.
Das SLV wird bei vollem Funktionsumfag mindestens so sicher sein wie eine Vasektomie, deren Pearl Index bei 0,1 liegt. Zum Vergleich: Der Pearl Index der Anti-Baby-Pille liegt zwischen 0,2 und 3, der des Kondoms zwischen 2 und 12.
Wie bei der Vasektomie ist der Mann mit dem Schließen der Ventile nicht sofort steril. Ursache dafür ist die Biologie der männlichen Zeugungsorgane, die auch bei unterbrochener Zuleitung von den Hoden noch Spermien für einen gewissen Zeitraum vorhalten. Bis zu drei Monaten oder etwa noch bis zum 30. Samenerguss können sich noch Spermien im Ejakulat befinden. Ein Spermiogramm nach etwa drei Monaten gibt Ihnen hier Sicherheit.
Das Ventil ist so konstruiert, dass im geschlossenen Zustand die vom Samenleiter herangeführten Spermien seitlich entweichen. Dort werden sie vom Körper als Fremdkörper erkannt und abgebaut. Damit wird ein rückstauender Druckaufbau vermieden, der die feine Struktur des Nebenhodens verletzen könnte. Die Spermienbildung und -reifung in den Hoden und Nebenhoden wird also nicht beeinträchtigt.
Ein ferngesteuertes Ventil würde neben einem Motor auch eine Batterie plus Ladegerät benötigen. Außerdem müsste es mit einem Funkempfänger ausgestattet sein. All diese Bauteile stellen ein technisches aber auch gesundheitliches Risiko für den Träger dar sowie steigende Kosten in Material und Produktion. Die Implantation wäre ebenfalls deutlich aufwendiger.
Man kann davon ausgehen, dass sich schon mit dem ersten Samenerguss nach dem Öffnen der beiden SLV Spermien im Ejakulat befinden.
Das SLV ist gerade auch dafür ausgelegt. Allerdings wird bei Männern, die sich nach einer vor Jahren erfolgten Vasektomie doch wieder Vater werden wollen und nun eine Vasovasostomie/Refertilisierung durchführen lassen, beobachtet, dass durch die Stauung der Spermien die Strukturen im Nebenhoden verletzt sind, was zu einer erheblichen Einschränkung der Zeugungsfähigkeit führen kann. Je kürzer der Zeitraum seit der Vasektomie ist, je größer ist die Chance, mit dem SLV wieder Vater werden zu können.
Sollten nach dem Öffnen des Bimek SLV keine Spermien mehr durch das Ventil gelangen, lassen sich die Durchgangskanäle im Rahmen eines einfachen chirurgischen Eingriffs putzen, ohne dass das Ventil vom Samenleiter entfernt werden müsste.