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Dirk Baranek

Wie ich Verantwortung für die Verhütung übernahm

| 21. September 2015

Ich bin nicht mehr der Jüngste, das ist soweit eine bekannte, nicht zu übersehende Tatsache. Daher stellt sich das „Problem“ mit der Verhütung inzwischen nicht mehr wirklich, weil meine Frau nur unwesentlich jünger ist. Ich trete ihr hoffentlich nicht zu nahe, wenn ich feststelle, dass ihre biologische Uhr, was das Thema Nachkommen betrifft, in eine Zeitzone eingetreten ist, in der sie nicht mehr tickt. Das war natürlich nicht immer so und wir haben dafür schon vorher eine endgültige Lösung gefunden. Denn: Ich habe mich vor Jahren vasektomieren lassen. Schnippschnapp.

Kinderwunsch? Nein.

2002 haben meine Frau und ich beschlossen: Das war es jetzt mit Kindern. Eine Supertochter reicht vollauf. Es gibt sowieso zu viele Menschen auf unserem Heimatplaneten (ich begrüße natürlich jede/n herzlich, der sie besiedelt, ist doch klar) und es müssen jetzt nicht unbedingt noch mehr dazukommen. Wie löst man das aber jetzt mit der Verhütung, wenn die Frau, formulieren wir es einmal zurückhaltend, mit der Pille einfach nichts zu tun haben will? Über die Gründe möchte ich hier nicht sprechen, zu intim, aber es handelt sich um sehr ernsthafte, nachvollziehbare Gründe, das sei hier versichert.

Also Verhütung mit Kondom? Nee, sorry, keine Option.

Bei der Frau die Eileiter durchtrennen lassen? Keine Option, die Geburt war schwer genug. Nicht noch mal schnibbeln…

Fassen wir zusammen: Die Frau kann die Verhütung nicht mehr übernehmen. Es geht einfach nicht mehr. Es ist jetzt einfach auch mal gut.

Mann verhütet final: Vasektomie. 

Mann kommt ins Grübeln. Was für eine Operation erwartet einen da eigentlich bei so einer Vasektomie? Was bedeutet die endgültige und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zurücknehmbare Durchtrennung der Samenleiter praktisch und theoretisch? Bereut man vielleicht doch irgendwann die endgültige Entscheidung? Die zweite Frage lässt sich einfach beantworten: Das Thema Kinder ist für mich durch. Mit Anfang Vierzig oder älter will ich kein Kind mehr zeugen wollen. Halte ich fast für etwas verantwortungslos. Nichts gegen alte Eltern, ich verurteile das nicht prinzipiell, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe es entschieden. Die Antwort lautet: Nein, keine Kinder mehr! Nie mehr.

Bleibt die erste Frage: Ist der Eingriff an sich schlimm? Wie läuft das genau ab? Muss ich mich ins Krankenhaus legen, was ich nur ungern mache? Also Termin beim Urologen um die Ecke gemacht (Internet war seinerzeit noch nicht so umfänglich bestückt). Der macht einen vernünftigen, routinierten Eindruck und beruhigt ziemlich: Alles kein Problem. Es handelt sich um einem ambulanten Eingriff mit örtlicher Betäubung. Zwei kleine Schnitte am Hoden, die beiden Samenleiter werden herausgepult und durchtrennt, zunähen. Eine Sache von 30 Minuten. Hört sich gut an, machen wir jetzt einfach so.

Der harmlose Eingriff

Der Tag der OP ist da. In der Klinik schlüpft man in dieses gruselige Patientenhemd und dann geht es auf den Stuhl. Beine breit, untenrum natürlich nackig. In der Bauchgegend wird eine Art Vorhang aus den grünen OP-Tüchern angebracht. Ich kann also nicht sehen, was die machen. Gab es einen schmerzhaften Moment? Naja, die Betäubungsspritze ist jetzt nicht gerade ein Vergnügen, zwickt halt doch. Danach spürt man ein leichtes Zerren und Geruckel und Arzt und Schwester machen da am unteren Ende konzentriert ihre Job. Und schon ist die Sache erledigt. Vom Stuhl runter, einmal rausschieben bitte und ab in den Ruheraum. Nach drei Stunden geht es nach Hause.

Am nächsten Tag tut es etwas weh, man läuft breitbeinig durch die Gegend, aber das legt sich binnen Tagesfrist. Keine weitere Komplikationen. Bevor das Liebesleben jetzt unbeschwert wieder beginnt (Hurra!), bedarf es einer Untersuchung. Mit der muss ärtzeversicherungstechnisch final geklärt werden, ob noch Spermien im Ejakulat schwimmen. Bedeutet konkret: Ungefähr zwei Monate nach der OP den Urologen zwecks Masturbation ins Glas. Der gibt nach einem Tag grünes Licht: Spermafrei!

Es ist vollbracht: Liebe ahoi!

Jetzt also ganz unbeschwert Liebe machen. Ich darf sagen: Geil! Ein ganz neues Gefühl. Mehr noch: Ich habe mich nach dem Eingriff irgendwie befreit gefühlt. Das Thema Verhütung, dass die letzten 30 Jahre in jede Beziehung permanent reingegrätscht ist, es ist definitiv vom Tisch. Kleiner Nebenaspekt: Im Vertrauen habe ich diese Geschichte der einen oder anderen Frau seinerzeit erzählt und haut mir einen aufs Maul, wenn es nicht stimmt, aber es war dann immer so ein gewisser Glanz in deren Augen… Es scheint die grundsätzliche Attraktivität der Männer für das weibliche Geschlecht zu erhöhen, wenn die Kerle ganz klar dokumentierten: Der Typ macht sich Gedanken über Verhütung und übernimmt Verantwortung. (Hinweis an meine Frau: Ich wurde NICHT in Versuchung geführt.)

Das kann jetzt jeder – mit dem Bimek SLV

Warum ich das hier eigentlich schreibe, wo es doch beim Bimek Samenleiterventil eben nicht um Vasektomie geht, sondern um deren Ersatz? Leider hatte ich seinerzeit keine Option auf ein Ventil, wie es Clemens Bimek entwickelt hat. Mir geht es hier eigentlich um zwei Aspekte

Der Eingriff, bei dem das Ventil eingesetzt wird, entspricht im Großen und Ganzen dem einer Vasektomie. Ich kann daher bezeugen: Easy, das ist kein Problem. Jeder Mann steht das ohne Probleme und oder Beeinträchtigung seiner sexuellen Wünsche durch.

Wie lebt es sich nach einem solchen Eingriff? Hier möchte ich klar feststellen: Besser als je zuvor. Ich habe das keinen Tag bereut. Es fühlt sich einfach gut an, als Mann die 100%ige Verantwortung für die Verhütung übernehmen zu können.

Mit dem Bimek SLV wird das jedem Mann ermöglicht, unabhängig vom Alter: Einsetzen lassen und bei Bedarf das Ventil schließen oder öffnen.

 

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