Hallo Jonas
Danke für Deine Fragen. Es gibt einen grossen Unterschied zwischen einer klassischen Vasektomie und einem implantierten, geschlossenen Samenleiterventil. Bei der Vasektomie werden auch die vom Hoden kommenden Samenleiterenden verschlossen. Das verursacht einen Samenstau der manchmal dazu führen kann, dass er sich bis in die Nebenhoden ausdehnt, ohne dass der Mann davon etwas merkt. Dabei wird durch einen sogenannten “Blow out” die für das Heranreifen der Spermien zuständige Nebenhodenstruktur geschädigt. Wenn dann bei erneuten Kinderwunsch eine Vasovasostemie/Refertilisierung durchgeführt wird, kann ein erfolgreiches Vernähen und Wiederdurchgängigmachen der Samenleiter nutzlos sein, weil die Spermien nicht mehr heranreifen konnten und unfruchtbar bleiben.
Hat man ein geschlossenes Samenleiterventil implantiert, kann es keinen Samenstau geben, weil die in das geschlossene Ventil eintretenen Spermien sofort seitlich in den Hodensack abgeleitet werden. Dort werden sie via Phagozytose abgebaut. Mit jeder Ejakulation gelangen frische Spermien in das Ventil und die Vorherigen hinaus. Die austretene Menge ist dabei mit max. 5 Vol.% des oben ausgestossenen Ejakulats sehr gering. Im Samenleiter befinden sich die Spermien in einer Säurestarre und sind selbst unbeweglich. Das Samenleiterventil kann also ewig geschlossen bleiben und muss nicht regelmässig geöffnet werden um die Zeugungsfähigkeit zu erhalten. Öffnet man das Ventil können sofort frische Spermien nach oben in das Ejakulat gelangen.
Derweilen geniesse ich meine Sterilität und habe vorläufig noch nicht vor dies zu ändern. Vielleicht probiere ich es zum 10. Jubiläum um zu zeigen, dass die Fertilität auch nach vielen Jahren wieder hergestellt werden kann.
Schöne Grüsse
Clemens Bimek